Greendoc Ratgeber
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Was ist REM-Schlaf?
Inhaltsverzeichnis
REM-Schlaf: Was bedeutet das?
Der REM-Schlaf ist eine der nächtlichen Schlafstadien:
- Einschlafphase (Phase I)
- Leichtschlafphase (Phase II)
- Tiefschlafphase (Phase III + IV)
- REM-Phase (Phase V)
Die Abkürzung REM steht für Rapid Eye Movement (zu Deutsch: schnelle Augenbewegung), die während dieser Phase bei schlafenden Menschen zu beobachten ist. Die Augen bewegen sich unter den geschlossenen Lidern in schneller Folge hin und her. Gleichzeitig ist die REM-Phase die Schlafphase, in der die Skelettmuskulatur am stärksten erschlafft. Zu Beginn des REM-Schlafs finden noch einige wenige Muskelbewegungen statt, dann aber kommt die Muskelaktivität vollständig zum Erliegen (die Ausnahme bilden hier die Augenmuskeln, die für die Augenbewegungen sorgen). [1] Da wir während des REM-Schlafs oft intensiv träumen, ist dies auch eine Art Schutzmechanismus des Körpers: So wird verhindert, dass wir plötzlich die Bewegungen, die wir im Traum machen, auch tatsächlich ausführen und uns womöglich verletzen, indem wir aus dem Bett fallen oder aufstehen. Schlafwandeln oder im Schlaf sprechen sind Phänomene, die entweder eine Störung des REM-Schlafs oder einer anderen Phase des Schlafs (z. B. Leicht- oder Tiefschlaf) anzeigen.

Wann der REM-Schlaf stattfindet
Was passiert in der REM-Schlafphase?
Während des REM-Schlafs verarbeiten wir Erlebtes und Erlerntes, was sich durch vermehrtes Träumen äußert. Wer in diesem Schlafstadium geweckt wird, erinnert sich oft lebhaft an seine Träume. In diesen Stunden ist der Schlaf eher leicht, es kann allerdings auch in tieferem Schlaf vorkommen, dass wir träumen.
Im Gegensatz zum Tiefschlaf ist jedoch im REM-Schlaf eine differenzierte Hirnaktivität messbar: Neben den Theta-Wellen, die im Schlaf dominieren, sind auch Alpha- und Beta-Wellen aktiv, die sonst eine ruhige Wachheit (Alpha) bzw. einen konzentrierten oder körperlich aktiven Wachzustand (Beta) signalisieren. Zusätzlich sind im REM-Schlaf Puls und Atmung erhöht, was aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls mit dem Träumen und Verarbeiten von Geschehnissen zusammenhängt. Außerdem nimmt die Durchblutung des Gehirns, des Magens und der Geschlechtsorgane in der REM-Phase zu, während gleichzeitig die Körpertemperatur heruntergeregelt wird. [2]

Schon gewusst?
Weil der REM-Schlaf in vielerlei Hinsicht unserem Wachzustand ähnelt, nennt man ihn auch „paradoxen Schlaf“.
Wie viel REM-Schlaf braucht der Mensch?
Als Baby und Kind erfahren und lernen wir jeden Tag viel Neues. In der Nacht ist das Gehirn damit beschäftigt, diese neuen Bilder, Gedanken und Gefühle zu verstehen und einzuordnen und Gelerntes abzuspeichern. Ist das Gehirn weitestgehend ausgebildet und haben wir alle wesentlichen Aspekte des Lebens schon einmal erfahren, müssen nur noch wenige unterschiedliche Dinge im REM-Schlaf verarbeitet werden. Dazu gehören beispielsweise Veränderungen, besondere oder in gewisser Hinsicht prägende Vorkommnisse, Erinnerungen und Erwartungen oder starke Emotionen, die uns begleiten. Im Durchschnitt befinden wir uns im Leben etwa 20-25 % der Gesamtschlafzeit im REM-Schlaf.

Die Bedeutung von REM-Phasen für das Gedächtnis
Was ist eine REM-Schlaf-Verhaltensstörung?
Die REM-Schlaf-Verhaltensstörung (engl. REM Sleep Behaviour Disorder – kurz RBD) gehört zu den sogenannten Parasomnien. Das heißt, es handelt sich um eine Abweichung normalen Verhaltens im Schlaf, die unerwünschte Auswirkungen hat. Die REM-Schlaf-Verhaltensstörung verursacht heftige Träume und deren körperliche Auslebung:
- Die Hemmung des Muskeltonus ist aufgehoben.
- Bei betroffenen Patienten kommt es oft zu Schreien und unkontrollierten Bewegungen im Schlaf.
- Die Störung birgt die Gefahr, dass Betroffene sich oder andere verletzen, wenn sie beispielsweise im Traum um sich schlagen oder treten.
RBD kann medikamentös so weit behandelt werden, dass Symptome deutlich abnehmen. Unter anderem helfen Antiepileptika und verschreibungspflichtige Präparate mit hochdosiertem Melatonin, die Auswirkungen der Störung unter Kontrolle zu halten. Da RBD mutmaßlich mit der Parkinson-Krankheit in Zusammenhang steht – laut der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) wird die degenerative Erkrankung bei 4 von 5 Betroffenen binnen 15 Jahren diagnostiziert – ist eine Untersuchung bei Verdacht auf REM-Schlaf-Verhaltensstörung wichtig. So kann frühzeitig behandelt und einer möglichen Parkinson-Erkrankung entgegengewirkt werden. [4]
Fazit: REM-Schlaf ist wichtig für die Verarbeitung
Quellen/Studien:
[1] https://flexikon.doccheck.com/de/REM-Schlaf
[2] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0960982219315155#bib12
[3] https://reader.elsevier.com/reader/sd/pii/S0960982217313295?token=37CDA29F75267DBE5892859B73CA941A32F23B3859880288284DCFDA65755B89148221E70ABDD55C240F22C50D1C9E46&originRegion=eu-west-1&originCreation=20210726114758
[4] https://dgn.org/presse/pressemitteilungen/80-aller-betroffenen-mit-einer-rem-schlaf-verhaltensstoerung-entwickeln-eine-parkinson-krankheit/